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Unglaubliche 40 Jahre GRÜNE Idstein

und 35 Jahre GRÜNE in den Idsteiner Gremien

 

Wer hätte das in den Anfangsjahren für möglich gehalten – seit 40 Jahren gibt es die GRÜNEN Idstein und seit 35 Jahren, also der Kommunalwahl 1985, sind MandatsträgerInnen der GRÜNEN in den Idsteiner Gremien vertreten.

„Damals im Jahr 1980, als die Idsteiner GRÜNEN gegründet wurden, sahen es die bedauerlicherweise schon verstorbene Liesel Marx und andere Gründungsmitglieder als zwingend notwendig an, in Idstein eine kritische, ökologisch orientierte Kraft als Vertretung der mit der konservativen Politik der Idsteiner Gremien unzufriedenen Bürger ins Leben zu rufen“, erinnert sich das Idsteiner GRÜNEN-Urgestein Gert Richter, der seit September 1985 dabei ist.

Im Jahr 1980 begann mit der Gründung des Ortsverbandes die politische Existenz der GRÜNEN Idstein, ausgelöst durch den bundesweiten Trend, alternative und ökologische Einflussnahme in der Politik aufzubauen. Nachdem der erste Versuch bei der Kommunalwahl 1981 noch an der 5-Prozent-Hürde scheiterte, versuchten nun die GRÜNEN bis 1985, die Idsteiner Bürger zu ökologischen und ortsbezogenen Problemen zu sensibilisieren, wie z.B. Idsteiner Wachstum, Innenstadtentlastung vom Kfz-Verkehr, ökologischem Land- und Gartenbau, Bleibelastung durch Batterien-Herstellung in Idstein, Verbraucherberatung, gegen Atomkraftnutzung, für Integration der Ausländer und vieles mehr.

Die Kommunalwahl 1985 brachte dann den Durchbruch mit 7,8% der Wählerstimmen, drei Sitzen in der Stadtverordnetenversammlung und einem Sitz im Magistrat. „Wir hatten es nun geschafft und konnten versuchen, mitzugestalten“, so Gert Richter, „es ging dann aber gleich heftig zur Sache, denn wir GRÜNEN waren nicht willkommen in den Gremien und man wollte uns schnell wieder loswerden. Wir legten stets sehr kritisch den Finger in die politischen Wunden und begannen aktiv, ökologische und sozialverantwortliche Ziele zu vertreten.“

Anfangs mussten harte Brocken geschluckt werden und die GRÜNEN bekamen nur Ablehnung und Konfrontation zu spüren. Parallel wurde im Ortsverband und in den Gremien in Idstein intensiv gearbeitet und viele Themen aufgegriffen, u.a. Wald- und Natursterben, Mülltrennung, verantwortungs­voller Umgang mit Wasser, Energiesparen oder behutsames und ökologisch orientiertes Wachstum der Stadt. Zu Themen wie Kinderbetreuung, Frauenförderung, Integration von Ausländern, Wohnen, Straßenverkehr und vielem mehr wurden neue und fortschrittliche Lösungen vorgeschlagen.

„Wir hatten Visionen und wollten einfach die gesamte Politik neu durchdenken und ökologisch zukunftsorientiert vorgehen, nicht die Fehler der bisherigen Politik fortsetzen“, erinnert sich Gert Richter. „Es war eine interessante, aber harte Zeit, trotzdem hatten wir neben der vielen Arbeit oft Spaß und einen guten Zusammenhalt.“ Viele umfangreiche, politisch wichtige Themen und Aktionen bestimmten die GRÜNEN-Politik auch in Idstein: die atomare Verseuchung durch den Reaktorunfall von Tschernobyl 1986, damit der Kampf für eine zukünftige Energieversorgung ohne  Atomkraftnutzung, das Engagement gegen die Volkszählung 1987, eine Ausstellung zum Thema „neues Bewusstsein im Umgang mit Abfall“ in 1986, ein erster Ökomarkt 1988 in der Stadthalle Idstein, die Gründung einer Verbraucherinitiative, diverse Wahlkämpfe – es gab stets sehr viel zu tun, um Neues zu bewegen.

Obwohl das „Am-Ball-Bleiben“ oft sehr zeitraubend und stressig war, konnten die GRÜNEN dann zur Kommunalwahl 1989 beachtliche Erfolge aufweisen, was ihnen 10,8% der Wählerstimmen und vier Sitze in der Stadtverordnetenversammlung sowie erneut einen Sitz im Magistrat brachte – ein wichtiger Erfolg. Die GRÜNEN waren damit ein fester, kritischer, wachsender Bestandteil der Idsteiner Politik geworden. Zu nahezu jeder Ausschussrunde wurden mehrere Anträge der GRÜNEN eingebracht, mussten diskutiert und abgestimmt werden. „Wir verstanden uns als Sprachrohr der bisher unbeachteten, kritischen BürgerInnen und wollten mehr als nur verwalten“, erinnert sich Gert Richter. „Es musste ja eine neue, lebenswerte Zukunft gestaltet werden – und wir versuchten es in allen Bereichen.“ Die konservative Mehrheit der Gremien musste sich nun permanent mit kritischen, ökologischen und sozialpolitischen Problemen auseinandersetzen und konnte sich nur noch schwer, z.B. mit Anträgen zur Geschäftsordnung, entziehen.

Im Kommunalwahlkampf 1993 gelang es den GRÜNEN mit 9,3% der Wählerstimmen, trotz des Einzugs der FWG ihre vier Sitze in der Stadtverordnetenversammlung zu behaupten – alle anderen Fraktionen verloren Sitze an die FWG. Dies bestätigte erneut die Notwendigkeit und Wertschätzung der politischen Inhalte der GRÜNEN-Politik in Idstein. Weiter wurde mit der Entwicklung von Anträgen, Anfragen und Konzepten an den Visionen und damit verbundenen Zielen gearbeitet. Wichtig war es für die GRÜNEN immer, genügend Raum für private, freundschaftliche Aktivitäten zu haben, um nicht im Wust der politischen Verpflichtungen unterzugehen.

Auch bei der Kommunalwahl 1997 gelang es ihnen mit 9,8% der Wählerstimmen, ihre vier Sitze zu behalten. Sie blieben damit unverzichtbar und das Sprachrohr der BürgerInnen für eine zukunftsorientierte Politik. Ein stets wichtiges Thema für die GRÜNEN war der Ausstieg aus der unbeherrschbaren Atomkraftnutzung und die Versorgung der Bevölkerung mit perspektivisch 100 % regenerativen Energien. Auch deshalb veranstalteten sie ab 1996 jährlich bis 2011 ein Tschernobyl-Benefizkonzert für die Strahlenopfer in der Ukraine und Weißrussland zusammen mit den Teams des Nassauer Hofs und der Scheuer, den Kirchen und anderen Organisationen.

Trotz weiterhin konzentrierten politischen Arbeitens brachten die Kommunalwahlen 2001 und 2006 keine Steigerungen der Ergebnisse für die Idsteiner GRÜNEN mit nur 8,8 und 9,1% und jeweils nur noch drei Sitzen in der Stadtverordnetenversammlung sowie einem Sitz im Magistrat.

Mit der Kommunalwahl 2011 erfolgte dann, kurz nach der schrecklichen Atomreaktor-Katastrophe in Fukushima/Japan die Sensation: Die GRÜNEN Idstein erhielten 18,7% der Wählerstimmen, sieben Sitze in der Stadtverordnetenversammlung und diesmal zwei Sitze im Magistrat – fast jede fünfte WählerIn in Idstein stimmte für die GRÜNEN! Die WählerInnen in Idstein hatten die Vision der GRÜNEN für eine sichere, lebenswerte Zukunft honoriert. Dies spornte die erfolgreichen GRÜNEN KandidatInnen nun erst recht an, noch intensiver für eine ökologische, soziale und zukunftsorientierte Politik in Idstein einzutreten und die Gremien davon zu überzeugen.

Die Kommunalwahl 2016 ergab für die Grünen in Idstein dann – ohne „Fukushima-Effekt“ – trotzdem noch 14,7% und damit fünf Sitze in der Stadtverordnetenversammlung, aber rechnerisch wieder zwei Sitze im Magistrat. Durch eine Listenverbindung von CDU und FWG bei der Wahl der Magistratsmitglieder war es diesen möglich, einen Sitz der Grünen im Magistrat stattdessen als dritten Sitz für die (nur wenig stärkere) FWG zu beanspruchen. „Dies war eine zwar bedauerlicherweise legale Entscheidung, aber auch ein heftiger Schlag ins Gesicht der WählerInnen, die eine andere Zusammensetzung des Magistrats mit mehr Beteiligung der Grünen gewählt hatten,“ erinnert sich der Grünen-Ortsverbandsvorsitzende Carsten Enge, „aber das motivierte uns nur noch stärker, mit Anträgen zu beweisen, dass Grüne Politik unabdingbar ist für eine gute Zukunft.“ Es folgten nun durch die Grünen MandatsträgerInnen in den Gremien regelmäßig wichtige Anträge sowie Nachfragen zu wichtigen Themenfeldern wie Umwelt, Energie, Verkehr, Soziales, Finanzen, Gedenkpolitik im Kalmenhof und vielem mehr.

Die Kommunalwahl 2021 bescherte den Idsteiner GRÜNEN 24,16%. Die GRÜNEN wurden als GarantInnen für eine gute zukunftsorientierte Politik in Idstein  zweitstärkste Partei. „Frühe Unkenrufe einer schnellen Auflösung der GRÜNEN, weil die anderen Parteien die ökologischen Ziele der GRÜNEN in Idstein übernehmen würden, haben sich bis heute nicht bestätigt“, fasst nochmal Carsten Enge als langjähriges GRÜNEN-Mitglied und erfahrener Mandatsträger zusammen. „Im Gegenteil, die GRÜNEN sind heute ein starkes und wichtiges Zugpferd der Politik in Idstein und auf allen anderen politischen Ebenen. In diesem Sinne besitzen wir auch nach 40 Jahren des Bestehens und 35 Jahren intensiver Mitarbeit in den Idsteiner Gremien noch immer die Ausdauer, unsere politischen und gesellschaftlichen Ziele kontinuierlich zu verfolgen, um eine ökologische, sozialverträgliche sowie menschen- und umweltschonende Transformation unserer Gesellschaft auch in Idstein zu erreichen.“

Der Folder zur Kommunalwahl 2016

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