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Auf eine Naturkatastrophe vorbereitet?

Wir nutzen die Sommerpause und prüfen die Bedingungen in Idstein

07.08.21 –

Wir sind nach wie vor erschüttert von den Ereignissen an der Ahr und anderen von Starkregenfällen und Hochwasser betroffenen Gebieten. Mindestens 170 Menschen kamen im vergangenen Monat dort zu Tode. Noch immer werden Menschen vermisst. Diese Flut war eine der schlimmsten Naturkatastrophen der jüngeren deutschen Geschichte. Die Bilder waren und sind unvorstellbar. Häuser, Straßen, Bahngleise und Brücken sind in den Fluten verschwunden. Die Gegend ist durch ausgelaufene Öltanks und andere Schadstoffe, die ins Wasser gelangten, verseucht. Die Infrastruktur ist großflächig zerstört. Ganze Existenzen vor Ort sind vernichtet. Viele wissen noch immer nicht, ob und wie sie ihr Zuhause wieder aufbauen können, ob sie ab Herbst heizen können …

Wir trauern mit den betroffenen Menschen und sind sehr dankbar, dass sich Feuerwehren und andere Hilfskräfte aus ganz Hessen schon am 15. Juli als Hilfskräfte auf den Weg gemacht haben. Auch Kameraden der Idsteiner Wehren waren vor Ort im Einsatz. Ihnen gilt unser besonderer Dank!

Doch bei der Katastrophenhilfe und dem Spenden dürfen wir nicht stehen bleiben! Wir müssen überlegen, wie wir solche schlimmen Ereignisse künftig verhindern können.

Diese Katastrophe mahnt uns, in unserem Einsatz für mehr Klimaschutz auch bei uns vor Ort nicht nachzulassen. An diesem Thema arbeiten wir seit Jahren und werden dies sogar noch verstärken. Allerdings wissen wir auch, dass – selbst wenn wir unsere Anstrengungen in Sachen Klimaschutz vergrößern–, es jetzt schon sicher ist, dass Extremwetterereignisse zunehmen werden. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass viele Jahrzehnte die Klimakrise geleugnet wurde und leider seit dem Klimagipfel 2015 zu wenig in Sachen CO2-Reduktion und Klimaschutz passiert ist.

Die derzeitigen Brände in Griechenland, der Türkei und in Italien sprechen da leider auch eine deutliche Sprache. Natürlich gab es dort schon immer Brände, aber die Häufigkeit und das Ausmaß nehmen zu. Sowohl die Flut als auch die Brände reihen sich in eine Folge von klimabedingten Naturkatastrophen ein, die wir in den vergangenen Jahren in Deutschland und Europa erlebt haben: Die Klimakrise wird uns mehr und extremere Unwetter bringen, häufigere und langanhaltende Dürrephasen, Waldbrände, Starkregenereignisse und Überschwemmungen. Die Ereignisse machen deutlich, dass wir die Menschen und unsere Städte, Dörfer und Infrastrukturen vor solchen Extremwettern besser schützen müssen.

Neben mehr Klimaschutz müssen wir also auch Anstrengungen unternehmen, um Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zukunftsfähig und krisenfest zu gestalten. Wir Idsteiner Grünen nutzen derzeit die Sommerpause, um zu prüfen, wie sich die Situation in dieser Hinsicht in unserer Stadt darstellt.

 

Uns interessieren in dem Zusammenhang insbesondere:


1. Verbesserung der Warnsysteme im Bevölkerungsschutz

In Katastrophenfällen ist eine frühzeitige und vielfältige Kommunikation eines der entscheidenden Kriterien, um Menschen zu schützen und Schäden zu verringern. Eine moderne Krisenkommunikation muss unterschiedliche Medienkanäle nutzen, um sicherzustellen, dass alle Bevölkerungsgruppen erreicht werden. Dazu gehört auch, dass die Informationen verständlich aufbereitet sind und klare Handlungsempfehlungen enthalten. Die Warnungen müssen so gestaltet werden, dass sie besonders vulnerable Gruppen wie beispielsweise ältere Menschen oder Personen mit Behinderungen erreichen.

  • Welche Warnsysteme haben wir in Idstein (Sirenen über den Weckruf bis hin zu digitalen Plattformen)?
  • Welche Folgerungen sind aus dem Warntag im vergangenen Jahr gezogen worden? Welche Maßnahmen wurden in die Wege geleitet?
  • Ist es möglich, zusätzlich zu den bestehenden Warnwegen ein robustes und niedrigschwelliges System für Notfallnachrichten wie zum Beispiel Cell Broadcasting zu installieren?
  • Welche Hilfe- und Evakuierungspläne existieren, um im Katastrophenfall besonders hilfsbedürftige Menschen schnell zu unterstützen bzw. zu retten?

 

2. Technik und Fähigkeiten den veränderten Lagen anpassen 

Die Zunahme an Extremwettereignissen bedarf einer Anpassung der Technik und Fähigkeiten des Katastrophenschutzes.

  • Welche Lehren haben unsere Feuerwehren aus dem Einsatz gezogen? Sind sie hinreichend ausgerüstet?
  • Im besonderen Maße stellen die Starkregenereignisse sowie die Dürreperioden und Hitzewellen eine Gefahr dar, die fortlaufende Anpassungen des Katastrophenschutzes erfordern. Braucht es eine Stärkung der Luftrettung, die Beschaffung von Löschflugzeugen oder entsprechenden Hubschraubern, geländefähige und wasserführende Fahrzeugen? Wie sieht die Notfallversorgung mit Trinkwasser, Funkmasten und Strom aus?
  • Die Veränderung der Katastrophenszenarien bedarf vermutlich auch einer angepassten Ausbildung der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte. Wie sind wir da aufgestellt?
  • Sind Übungen geplant, um Risiken und Schwachstellen in den Abläufen zu lokalisieren?
  • Sind Entscheidungskompetenzen und Verantwortlichkeiten klar geklärt?
  • Sind Notfallreserven an existenziellen Versorgungsgütern (Versorgung mit Medizinprodukten, Medikamenten und Schutzausrüstung, analog zu anderen elementaren Versorgungsgütern wie Lebensmitteln) vorhanden?

 

3. Gefahrenpotentiale frühzeitig ausmachen 

  • Welche Grunddaten brauchen wir, um Risiken frühzeitig einzuschätzen und ihnen mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen? Haben wir zum Beispiel Starkregengefahrenkarten, Fließpfadkarten, Starkregen-Gefahrenkarten und aktuelle Versiegelungskataster, aus denen Schwachstellen erkennbar sind?

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