Stadtverordnetenversammlung vom 19.09.24

Rudolf-Dietz-Straße: Leider nur Zusatzschilder

Rudolf-Dietz-Straße, Straßenschild

Zu einer Umbenennung der Rudolf-Dietz-Straße haben die Stimmen der Grünen, der ULI und der SPD wegen krankheitsbedingter Abwesenheiten knapp nicht ausgereicht, als am 19. September 2024 in der Stadtverordnetenversammlung darüber ausführlich debattiert und schließlich abgestimmt wurde: CDU, FWG, FDP und der AfD-Stadtverordnete waren dagegen – eine Stimme mehr.

Fraktionsmitglied Olaf Brünger, der auch Ortsvorsteher Idstein-Kern ist, kommentiert: „Zwar ist es gut, das wenigstens Zusatzschilder montiert werden und sich die Stadtverordneten aller demokratischen Fraktionen klar von dem Nazi distanziert haben. Aber so richtig klar wäre nur eine Umbenennung gewesen. Der Name erscheint jetzt leider immer noch auf Briefumschlägen, Stadtplänen und Navigationssystemen.“

Timo Müller, grüner Fraktionsvorsitzender, unterstreicht dies: „Ich schäme mich dafür, dass in meiner Heimatstadt weiterhin ein glühender Verehrer Adolf Hitlers mit einem Straßennamen geehrt wird. Rudolf Dietz war ein überzeugter Feind der Demokratie, ein Antisemit und Faschist. So jemanden mit einem Straßennamen zu ehren, war in den 1960er Jahren ein schlimmer Fehler – diesen Fehler 2024 noch einmal zu wiederholen, wiegt mindestens genauso schwer.“

Annette Reineke-Westphal, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, ist entsetzt darüber, wie die knappe Stimmenmehrheit gegen die Umbenennung zustande gekommen ist: „Formal war alles korrekt. Schade für die Idsteiner Demokratiekultur, dass die Ablehnung der Namensänderung nur durch Krankheitsausfälle bei Grünen, SPD und ULI zustande kam und die anderen Fraktionen dabei in Kauf nahmen, dass die AfD-Stimme den Ausschlag gab.“

Hier das Eingangsstatement von Olaf Brünger zum Nachlesen: