Weitere Themen

Wir sehen Transparenz und Teilhabe als eine tragende Säule der Demokratie an. Entscheidungen müssen öffentlich getroffen werden und nachvollziehbar sein.
Die Bürger:innen sollen so viel wie möglich am Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess beteiligt werden. Bürgerschaftliches Engagement begrüßen wir ausdrücklich. Viele Themen sind im Sachverhalt komplexer, als es in Presse und sozialen Medien darstellbar ist und dargestellt wird. Wir laden alle Bürgerinnen ein, sich mit unseren Mandatsträger:innen, die zwar nicht allwissend sind, aber über Historie und Zusammenhänge ergänzende Hinweise geben können, in Verbindung zu setzen oder Themen zu den jederzeit offenen Mitgliederversammlungen und Stammtischen der Idsteiner Grünen mitzubringen.

Eine lebendige Demokratie im Heute und Morgen basiert auch auf einem gesunden Umgang mit dem Gestern. Idstein hat in seiner Vergangenheit auch manche dunklen Kapitel erlebt. So wurden etwa die Opfer der sogenannten „Hexenverfolgung“ in der frühen Neuzeit erst vor wenigen Jahren offiziell durch die Stadtverordnetenversammlung rehabilitiert.

Im Nationalsozialismus wurde die planmäßige Vernichtung aller Juden in Europa mit unvorstellbarer Grausamkeit betrieben. Auch in Idstein wurden jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger gedemütigt und beraubt, sie wurden Opfer von Gewalttaten und aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben. Viele wurden später in die Vernichtungslager deportiert und dort ermordet. Die Idsteiner Synagoge wurde demoliert, das Inventar verbrannt. Lange wurde dieser dunkle Teil der Idsteiner Stadtgeschichte totgeschwiegen. Inzwischen wurde die individuelle Geschichte von rund zwanzig Jüdinnen und Juden durch Idsteiner Schulklassen bzw. -kurse aufgearbeitet und dokumentiert. Vor den Häusern,. in denen sie ihren letzten frei gewählten Wohnsitz hatten, erinnern „Stolpersteine“ an ihr Schicksal.

Ein weiterer Tiefpunkt der Idsteiner Geschichte ist immer noch nicht ausreichend aufgearbeitet worden: In der NS-Zeit wurden im Kalmenhof mehr als 700 Menschen ermordet, deren Leben den Nazis als „lebensunwert“ galten; zahlreiche weitere wurden von hier aus in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht und dort ermordet. Viele der Opfer wurden in Idstein an verschiedenen Orten verscharrt, ihre Namen dem Vergessen preisgegeben, wie die Täter:innen es geplant hatten. Das ehemalige Kalmenhof-Krankenhaus als Haupttatort wurde vom Eigentümer vor einigen Jahren sogar auf einer Immobilienplattform zum Verkauf angeboten, ohne seine Geschichte auch nur zu erwähnen. Erst der Widerstand engagierter Bürger:innen und grüner Kommunalpolitiker:innen konnte einen Verkauf verhindern und führte nach jahrelangem zähem Ringen zu ersten Ergebnissen wie einer ausführlichen wissenschaftlichen Studie, Untersuchungen der vermuteten Gräberfelder und der Entscheidung des Landesamtes, das Krankenhaus und die umliegenden Flächen unter Denkmalschutz zu stellen.

Ihr Andenken zu bewahren und daran zu erinnern, wozu „ganz normale“ Idsteinerinnen und Idsteiner fähig waren, nachdem die faschistische Nazi-Ideologie ihren Siegeszug durch Deutschland angetreten hatte, ist uns ein wichtiges Anliegen, für das wir uns aktiv in der politischen Arbeit in Idstein einsetzen.

Der Respekt vor den Opfern und die Verantwortung, solches Unrecht nie wieder zuzulassen, fordern auch weiterhin unseren Einsatz für eine vollständige Aufklärung und Aufarbeitung, für ein würdiges Gedenken an die Opfer und für eine engagierte demokratische und antifaschistische Bildungsarbeit.

In Idstein leben Menschen mit und ohne Religionszugehörigkeit, verschiedenen Hautfarben und Geschlechtern friedlich zusammen. An Idsteiner Schulen bringen Kinder unterschiedlichster Herkunft ihre Geschichten und Biographien ein. In unserer Stadt leben Familien, in denen über drei Generationen hinweg verschiedene Religionen und Sprachen durch Partnerschaft und Ehe zusammengekommen sind. Diese Vielfalt bereichert Idstein und unser ganzes Land. In einer offenen Gesellschaft darf die Identität eines Menschen kein Grund sein, sie oder ihn schlechter zu stellen, auszugrenzen oder gesellschaftlich abzuwerten. Wir streiten für eine vielfältige und inklusive Stadtgesellschaft, in der alle Menschen ohne Angst verschieden sein können. Antidiskriminierungspolitik ist keine Nischenpolitik, sondern wahrt den im Grundgesetz festgeschriebenen Gleichheitsgrundsatz und damit den Kern der Demokratie. Voraussetzung dafür ist, dass Menschen, ohne sie darauf zu reduzieren, in ihren Identitäten anerkannt, repräsentiert und gesehen werden. Unser Leitbild ist das Grundgesetz. Das einigende Band in unserem alltäglichen Zusammenleben sind die zentralen Grundwerte der deutschen und europäischen Verfassungstradition: Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, die Gleichheit aller Menschen und der Geschlechter sowie ein selbstbestimmtes Leben für alle. Gruppenbezogene Diskriminierung wie Rassismus, Sexismus oder Antisemitismus werden wir niemals dulden. Ebenso darf eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft keine Frage des finanziellen Wohlstands, der Herkunftsfamilie oder des Nachnamens sein. Alle Idsteiner:innen sind unterschiedlich, aber ihre Rechte und ihre Würde sind gleich
und unantastbar. Idstein ist und bleibt bunt!

Im Zentrum grüner Verkehrspolitik steht die Stärkung umwelt- und klimaschonender Mobilität, also des Umweltverbundes aus Fuß- und Radverkehr sowie Bussen und Bahnen. Bereits jetzt ist absehbar, dass der Verkehr eine tiefgreifende Wende erfahren wird. Klimaschutz, CO2-Belastung, technischer Fortschritt und ein geändertes Verhalten der Menschen werden dies nachhaltig befördern.

Details findet ihr in unserem Kommunalwahlprogramm von 2021.