23.02.21 –

Während im Corona-Lockdown seit November die Idsteiner Kindertagesstätten und -krippen zwar geöffnet blieben, aber möglichst nicht genutzt werden sollten, wurde immer wieder die Diskussion geführt, ob den Eltern, die ihre Kinder zuhause betreuten, die Kita-Gebühren für die betreffenden Monate erstattet werden sollten. „Bündnis 90/Die Grünen Idstein haben diesen zeitlich begrenzten Gebührenerlassen wegen Corona sowohl im ersten wie auch im zweiten Lockdown immer zugestimmt“, so Annette Reineke-Westphal, Fraktionsvorsitzende der Idsteiner Grünen.

Zugleich betont sie: „Als Grüne haben wir aber darüber hinaus das mittelfristige Ziel, die Kinderbetreuung für die Eltern komplett gebührenfrei zu stellen. Die Betreuung und Ausbildung unserer Kinder ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Deshalb sollten Kitas genauso beitragsfrei sein, wie das bei Schulen schon lange selbstverständlich ist. Und in diesem Fall haben es die Stadt Idstein und die Stadtverordnetenversammlung auch selbst in der Hand.“

Eine solche Gebührenfreistellung darf dabei natürlich nicht zulasten der Qualität der Kinderbetreuung gehen. Der Personalschlüssel und das gute Ausbildungsniveau des Personals müssen unangetastet bleiben. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Timo Müller ergänzt: „Das hessische Sozialministerium hat unter grüner Führung mit der Kostenübernahme für das letzte Kita-Jahr vor Schulbeginn schon einen großen Schritt in Richtung Beitragsfreiheit gemacht. Wir möchten in Idstein aber schon vor einer landesweiten Regelung die Eltern entlasten – gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Krise wäre das eine wirklich spürbare familienfreundliche Fördermaßnahme.“

Die Einnahmen aus Elternbeiträgen aller Kitas in Idstein (städtische und freie/kirchliche Träger) summieren sich auf knapp 1,1 Millionen Euro pro Jahr, wie aus der Antwort der Verwaltung auf eine entsprechende Frage der Grünen in den Haushaltsberatungen hervorgeht. „Angesichts eines Gesamtvolumens des Idsteiner Haushalts von über 60 Millionen Euro oder zum Beispiel des jährlichen Zuschussbedarfes für das Tournesol-Bad in Höhe von 2,9 Millionen Euro wäre die Abschaffung der Kitagebühren in Idstein für die Stadt also durchaus zu stemmen“, stellt Reineke-Westphal fest und fasst zusammen: „Eventuell würden durch reduzierten Verwaltungsaufwand auch Einsparungen erzielt, wenn auch sicher nicht in ähnlicher Höhe. Aber frühkindliche Bildung und Förderung und die Entlastung der Familien sollten uns als Stadtgesellschaft das Geld wert sein.“