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Denkmalschutz für Kalmenhof-Krankenhaus

Ein wichtiger Zwischenschritt

03.06.20 –

Bündnis 90/Die Grünen Idstein begrüßen die Entscheidung des Landesdenkmalamtes, das ehemalige Kalmenhof-Krankenhaus samt Leichenhalle und Gräberfeld unter Denkmalschutz zu stellen, ausdrücklich. Aus Sicht der Fraktion und des Ortsverbandes stellt dies einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zur Einrichtung eines würdig gestalteten Gedenkortes dar. „Natürlich ist die Geschichte der in der NS-Zeit im Kalmenhof begangenen Morde und Verbrechen ein schwieriges und unbequemes Erbe für Landeswohlfahrtsverband (LWV) und Idsteiner Stadtgesellschaft – aber gerade in unserer heutigen Zeit muss die Erinnerung daran besonders wachgehalten werden“, mahnt die Fraktionsvorsitzende Annette Reineke-Westphal. „Die Zeitzeugen werden immer weniger; gleichzeitig greift der Rechtsradikalismus wieder vermehrt um sich und seine sich bürgerlich gebenden politischen VertreterInnen sind geistige Brandstifter für immer mehr rechtsextreme Terroranschläge. Authentische Gedenkorte sind heute wichtiger denn je, um das Versprechen des ‚Nie wieder!‘ einhalten zu können.“ Der Ortsverbandsvorsitzende Carsten Enge ergänzt: „Der Denkmalschutz für das Krankenhausensemble ist ein wichtiger und leider auch notwendiger Schritt, wie man an dem erst vor wenigen Monaten erfolgten Abriss der alten Turnhalle erkennen muss. Diese war in der NS-Zeit ebenfalls in die Logistik der Transporte zur Tötungsanstalt nach Hadamar eingebunden. Wir hätten uns gewünscht, dass LWV und vitos auch an dieser Stelle den vom Geschäftsführer von vitos Rheingau, Herrn Dag, jetzt betonten ‚verantwortungsvollen Umgang mit der Historie‘ ihrer Gebäude gepflegt hätten.“

Zum weiteren Vorgehen mit dem Kalmenhof-Krankenhaus betont der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Timo Müller: „Wir sind erleichtert, dass durch den Denkmalschutz einige besonders unangemessene Ideen aus der bisherigen Diskussion jetzt vom Tisch sind, beispielsweise der öffentlich geäußerte Vorschlag eines ehemaligen Kalmenhof-Direktors, das Gebäude einfach abzureißen und ‚tabula rasa‘ zu machen. Eine solche Missachtung der dort Ermordeten ist jetzt Gott sei Dank unmöglich geworden. Aus unserer Sicht gebieten es schon Anstand und Respekt vor den Toten, im und um das Krankenhaus einen würdigen und angemessenen Gedenkort einzurichten, der als Ort der Erinnerung und der Mahnung einen Beitrag zur Bildung und Demokratieerziehung leisten kann.“ Außerdem, so Müller weiter, sei die gleiche respektvolle Zurückhaltung auch bei den wohl in Kürze anstehenden Angrabungen der per Georadar ermittelten weiteren Grabflächen geboten: „Wenn dort an einzelnen Stellen gegraben wird, um die Ergebnisse der Georadaruntersuchung zu überprüfen, ist das aus unserer Sicht notwendig und richtig. Aber auf keinen Fall dürfen jetzt schon in größerem Stil Gebeine exhumiert und dann irgendwo ‚zwischengelagert‘ werden, bis man sich entschieden hat, wohin umgebettet werden soll. Aus unserer Sicht kommt eine Umbettung sowieso nur für die in heutigen Privatgärten liegenden Gebeine in Frage, nicht aber für das direkt oberhalb des jetzt denkmalgeschützten Gräberfeldes liegende Flurstück, das erst vor wenigen Jahren von vitos verkauft wurde. Dieser Verkauf muss rückabgewickelt und die Fläche ebenfalls als Kriegsgräberstätte ausgewiesen werden“, betont Müller.

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