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Ultranet

Worum geht’s?
„Ultranet" bezeichnet die geplante Umrüstung einer vorhandenen 380-Kilovolt-Höchstspannungs-Freileitung. Die geplante Trasse stellt ein Gemeinschaftsprojekt der Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW dar und soll über ca. 340 km zwischen den Netzverknüpfungspunkten Meerbusch-Osterath in Nordrhein-Westfalen und Philippsburg in Baden-Württemberg verlaufen.  Konkret sollen – weitestgehend an der bestehenden Leitung – auf einer Seite der Masten die Leitungen (im Moment Wechselstrom und kaum genutzt) gegen Gleichstrom-Leiterseile ausgetauscht werden. 

Gleichstrom ermöglicht die Übertragung größerer Strommengen mit geringeren Verlusten, so dass hier dann ein großräumiger Stromtransport mit deutlich höheren Kapazitäten stattfinden könnte. Wird die Planung umgesetzt, hätten wir dann eine „Hybrid“-Leitung: Auf einer Seite der Masten Wechselstrom und auf der anderen Seite Gleichstrom, was es bisher in Deutschland in diesem Maßstab noch nicht gibt. 

Ultranet ist   eine von mehreren Leitungen aus dem sogenannten Bundesbedarfsplangesetz, das den Ausbau im Zuge der Energiewende regelt.  Die Bundesnetzagentur hat die Netzentwicklungspläne jeweils bestätigt. Mit dem Bundesbedarfsplangesetz von 2013 wurden die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der vordringliche Bedarf u. a. von Ultranet gesetzlich bestimmt.

Die vorgesehene Trasse für die Leitungsumrüstung würde auch durch Idstein geführt: Es ist die Freileitung, die östlich des Gänsbergs sehr nah an der Bebauung verläuft und in Wörsdorf die Straße Itzbachweg überspannt und dann westlich der Ortslage auch sehr bebauungsnah weitergeht.


Wie stehen wir zu dem Gesamtvorhaben?
Bei „Ultranet" ist der Bedarf von Gesetzes wegen festgestellt. Trotzdem haben wir erhebliche Bedenken, ob von dem Gesamtpaket der geplanten Leitungen wirklich alle nötig sind. Wichtiger wäre aus grüner Sicht, in ganz Deutschland und natürlich vor allem in den Ballungszentren deutlich verstärkt die erneuerbaren Energien und zeitgleich die Speicherkapazitäten dezentral und verbrauchernah auszubauen. Insbesondere hat der Süden Deutschlands noch Nachholbedarf bei der Windenergie.Wenn die Große Koalition in den letzten Wahlperioden hier einen Focus gesetzt hätte, wäre sicher nur ein Teil der jetzt projektierten Leitungen nötig geworden. Grundsätzlich wird aber ein Teil des Leitungsausbaus nötig sein, um die Stromversorgung Deutschlands sicherstellen zu können. 


Wie sollte Ultranet in Idstein aussehen?
An dieser Stelle einige Zusatzinfos, die für Idstein wichtig sind:

  • Parallel zu der 380-kV-Stromtrasse läuft im Bereich des Gänsbergs noch eine weitere Stromtrasse: Diese Trasse ist nicht Gegenstand von „Ultranet" und wird nicht von Amprion betrieben, so dass wir aktuell hierauf keinen Einfluss nehmen können.
  • Eine Forderung nach Erdverkabelung, die oft erhoben wird, würde bedeuten: Es wird nur die Gleichstromleitung erdverkabelt, die bestehende Trasse bleibt auch zukünftig, so dass die Elektrosmog- und Lärmbelastung für die Anwohnerinnen und Anwohner dort nur minimal oder gar nicht sinkt, aber gleichzeitig bekommen wir noch eine zusätzliche Trasse, die Landschaft verbraucht. Bei Erdverkabelung ist die Leitung zwar optisch nicht mehr sichtbar, ein Magnetfeld kann jedoch durch Boden nicht abgeschirmt werden und wäre also auch bei Erdverkabelung noch oberirdisch nachweisbar. 


Deshalb stellen wir uns Ultranet in Idstein so vor:
Am Gänsberg und in Wörsdorf, wo die Trasse direkt an der Bebauung liegt bzw. hindurch geht, befürworten wir ein Abrücken der Gesamttrasse (also der Mast mit Wechsel- und Gleichstrom) und eine Verlagerung entlang bestehender Infrastruktur (andere Leitungen, Verkehrstrassen), um den Elektrosmog von der Bebauung weg zu bekommen und die direkten Anwohnerinnen und Anwohner zu entlasten. Dabei wird man sich nicht immer an einen gewünschten Bebauungsabstand von 400 m halten können. Die Gegegebenheiten vor Ort müssen berücksichtigt werden.


Wermutstropfen bei dieser Verlagerung ist, dass die zweite parallele Stromtrasse am Gänsberg bleiben wird, weil sie nicht Gegenstand des Verfahrens ist. Deshalb sollte die Stadt Idstein alles in Bewegung setzen, dass zumindest mittelfristig auch diese Trasse von der Bebauung wegverlegt wird – am besten dann parallel zur Ultranet-Trasse. Hierzu werden wir in den politischen Gremien auch die Initiative ergreifen.


Die oberirdische Verlagerung der Ultranet-Trasse ist in Idstein ohne größeren Umwelteingriff möglich, da die Verschwenkungstrassen mit anderen Trassen (z. B. Landesstraße nach Heftrich, Zuglinie in Wörsdorf) gebündelt würden und keinen Wald oder andere besonders wertvolle Flächen zerstören. Die verlagerte Trasse würde vorwiegend über Ackerflächen und Wiesen laufen, wo ein Mast alle 200 – 300 m keine große Beeinträchtigung darstellt.
In diesem Fall geht aus unserer Sicht das "Schutzgut Mensch" (Entlastung der Trassenanwohnerinnen und -anwohner) vor – hier ist Ultranet eigentlich auch eine Chance zur Trassenverlagerung, die sich sonst nicht geboten hätte. Bei der Verlagerung der Ultranet-Trasse sehen wir da eine Grenze, wo eine neue Trasse auch große neue Umweltbelastungen und Betroffenheiten schaffen würde – z. B. wollen wir keine längere Neutrasse durch geschlossenes Waldgebiet, wie dies bei einer vorgeschlagenen Neutrasse westlich der A 3 der Fall wäre. Aber zum Glück finden sich angrenzend an den Gänsberg und westlich von Wörsdorf große Freiflächen, wo voraussichtlich kein Baum fallen müsste. Auch sind diese Freiflächen teilweise schon durch Leitungstrassen, A3, Zugstrecken vorbelastet, so bei Trassenbündelung eine neue oberirdische Trasse akzeptabel wäre.

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